Für Chancengerechtigkeit in der Digitalisierung

»Das Ziel unserer Initiative ist, dass Österreich die Chancen der Digitalisierung stärker nutzt und diese im Fokus auf Chancengerechtigkeit ausrichtet.«

Digitale Technologien erfassen mittlerweile fast alle Lebensbereiche und sind Bestandteil unseres Alltags. Digitalisierung hat bereits in vielen Bereichen Erleichterungen ermöglicht, wie z.B. in der Wirtschaft, in der Kommunikation, beim Zugang zu Bildung, Gütern und Dienstleistungen sowie in der Gesundheit und dem sozialen Bereich. Gleichzeitig sehen wir es als unser aller Verantwortung sicher zu stellen, dass innerhalb dieser Entwicklung die Voraussetzungen aller Menschen bei der Digitalisierung in gleicher Weise berücksichtigt werden.

UNESCO-Bericht

„Ich würde erröten, wenn ich könnte“

2019 erschien der UNESCO-Bericht „Ich würde erröten, wenn ich könnte“ der systematisch aufgezeigt, wie Design-Entscheidungen noch immer stereotype Vorstellungen von Geschlechterrollen widerspiegeln. Aus zahlreichen empirischen Untersuchungen wird deutlich, dass Frauen bei digitalen Skills noch großen Aufholbedarf haben bzw. sich ihrer Kompetenzen noch zu wenig bewusst sind. Das Manko an digitalen Skills benachteiligt Frauen signifikant in ihren Teilhabe-Chancen und Positionierungen am Arbeitsmarkt, sowie im sozialen, kulturellen und im politischen Leben.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei die häufig geschlechtsspezifische Förderung von Kindern und Jugendlichen und die damit verbundenen Unterschiede in der Selbsteinschätzung von Mädchen und Buben in Bezug auf ihre eigenen Kompetenzen für die Zukunft - insbesondere in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Was gilt es dazu im Bildungsbereich besonders zu beachten?

Eine der wesentlichen Schlussfolgerungen des UNESCO-Berichts ist, dass Entwicklungen stereotyper Technologien nur dann effektiv verhindert werden können, wenn Frauen und Mädchen bereits in die Entwicklung dieser Technologien maßgeblich frühzeitig miteinbezogen werden – und zwar nicht nur als potenzielle Nutzerinnen – sondern auch mit dem Fokus als zukünftige Expertinnen und Entwicklerinnen. Daraus entwickelt sich das digitale Selbstbewusstsein von Frauen und Mädchen und es wird durch das Nutzen ihrer vorhandenen Kompetenzen gestärkt. Damit kann es gelingen, dass Mädchen und Buben wie Frauen und Männer zu aktiven Gestalterinnen des digitalen Wandels werden und sie damit gemeinsam ihr digitales Selbstbewusstsein weiterentwickeln.

Die Empfehlungen für konkrete Maßnahmen

Im UNESCO-Bericht werden aufbauend auf dieser Analyse insgesamt fünfzehn Empfehlungen entwickelt, um den Gender-Gap in der Digitalen Bildung zu schließen. Unser gemeinsames Anliegen - aber auch die dringende Aufforderung an die Gesellschaft - ist es, dass die Empfehlungen des UNESCO-Berichts in den folgenden vier Clustern, welche wir daraus entwickelt haben, bewusstgemacht, besprochen, weiterentwickelt und in die Realität umgesetzt werden.

1

Institutionalisierung vielfältiger und nachhaltiger Initiativen, um Mädchen und Frauen für digitale Technologien und MINT-Fächer zu interessieren.

2

Erwerb von digitalen sowie IKT-Skills bereits in der primären und sekundären Schulbildung.

3

Ausbildung von Lehrer*innen mit Genderkompetenz, ebenso an FH’s, Uni‘s und anderen Aus- wie Weiterbildungseinrichtungen.

4

Gewinnung von Eltern als Verbündete für den Erwerb von Digitalen Skills für ihre Töchter.

5

Verwendung geschlechtersensibler und inklusiver Sprache im Ausbildungs-, Forschungs- und Arbeitskontext.

6

Förderung von positiven Erfahrungen von Mädchen und Frauen mit digitalen Medien (Programmiercamps, digitale Spiele, etc.).

7

Förderung von kollaborativen Lernsettings unterstützt Mädchen bei der Aneignung von digitalen Skills.

8

Schaffung von sicheren, angstfreien Lernsettings für digitale Skills für Frauen (z.B. Kurse für ausschließlich Frauen und Mädchen).

9

Aufzeigen und Sichtbarmachen von Vorteilen von Digital Skills für das eigene Leben.

10

Förderung von Role Models und Mentor*innen für Mädchen und Frauen, Buben und Männer -Sicherheiten gewinnen in unterschiedlichen Kooperationsmodellen.

11

Schaffung von finanziellen Anreizen und Quoten für Frauen in MINT Programmen.

12

Ermächtigung von Frauen durch digitale Rechte.

13

Bereitstellung von ausreichenden finanziellen Ressourcen durch den Staat, um Projekte zu fördern, die den digitalen Gender-Gap schließen.

14

Vernetzung von staatlichen mit privaten und außerstaatlichen Initiativen (NGOs, etc.).

15

Sammlung und Auswertung von Daten (Monitoring), die es erlauben, die Effektivität von Maßnahmen und Interventionen zu überwachen.

Fact-Box

Skills versus Selbstbild

Jugendliche Mädchen unterschätzen ihre Computer- und IT-Kenntnisse deutlich stärker als gleichaltrige Buben (UNESCO).

Patente in Männerhand

Nur etwa jedes 14. Patent im Bereich neuer Informations- und Kommunikationstechnologien wird von einer Frau erworben (OECD).

Künstliche Intelligenz

Im wissenschaftlichen Trend-Bereich Machine Learning sind nur rund 12 Prozent der Forscher*innen weiblich (Element AI).

... und das sind längst nicht alle Facts zur digitalen Ungleichheit!

Unser Anliegen

Als Initiative DIGITALISIERUNG CHANCENGERECHT („IDC“) ist es unser dringendes Anliegen, dass die Ergebnisse dieses Berichtes mit seinen konkreten Forderungen insbesonders von Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik, Bildung, Gesundheit, Kultur und Medien aber auch von Expert*innen in unterschiedlichsten Formen von einer breiten Öffentlichkeit diskutiert und in der Folge in allen Bereichen umgesetzt werden.

Unser Ziel

Das Ziel unserer Initiative ist, dass Österreich die Chancen der Digitalisierung stärker nutzt und diese im Fokus auf Chancengerechtigkeit ausrichtet. Nur in einer Gesellschaft, in der Chancengleichheit echt gelebt wird, kann es gelingen, wirtschaftlich miteinander erfolgreich zu sein und gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Augenhöhe nachhaltig zu stärken. Wir laden Sie ein, anhand unseres Papiers die Diskussion über Digitalisie- rung und Chancengerechtigkeit für eine gemeinsame nachhaltige Zukunft in Ihrem Bereich zu führen und zu vertiefen.

Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen, damit wir unterschiedliches Wissen und Erfahrungen bündeln und zu einer gemeinsamen Aktion werden lassen können.

Wer wir sind

Wir sind Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Menschenrechte, Gesundheit und Kultur und haben uns auf Initiative von Doris Schmidauer zusammengeschlossen. Wir setzen uns mit der IDC dafür ein, dass der digitale Wandel human, demokratisch, sozial und ökologisch gestaltet wird, sich weiterentwickelt und die Empfehlungen der UNESCO dazu in Österreich und in der EU in den zukünftigen Alltag durch unser aller Mitverantwortung in die Praxis umgesetzt werden. Es ist unsere tiefste Überzeugung, dass Digitalisierung chancengerecht gestaltet werden muss. Wir laden Menschen aus verschiedensten Bereichen dazu ein, uns dabei zu unterstützen, dass Chancengerechtigkeit in der Digitalisierung zur Realität wird.

Doris Schmidauer

Doris Schmidauer

Doris Schmidauer

doris.schmidauer@hofburg.at
Sabine Theresia Köszegi

Sabine Theresia Köszegi

Sabine Theresia Köszegi

sabine.koeszegi@tuwien.ac.at
Marlies Lenglachner

Marlies Lenglachner

Marlies Lenglachner

m.lenglachner@corporatedevelopment.at
Martina Mara

Martina Mara

Martina Mara

martina.mara@jku.at
Beate Winkler

Beate Winkler

Beate Winkler

bw@beate-winkler.net

Neuigkeiten & Events

SHE goes DIGITAL project

Event

SHE goes DIGITAL: Das Sprungbrett für Frauen in die IT geht in die 2. Runde

Wer die digitale Arbeitswelt hautnah erleben und sich mit spannenden Arbeitgebern vernetzen möchte, ist bei SHE goes DIGITAL (SGD) genau richtig.

Die Initiative Digitalisierung Chancengerecht (IDC) startet gemeinsam mit Microsoft Österreich eine neue Runde von SHE goes DIGITAL. SHE goes DIGITAL bietet Mädchen und Frauen kostenlose Workshops, Job-Shadowing, Mentoring und vieles mehr, um ihnen den Einstieg in die IT-Branche zu erleichtern. Interessierte können sich jetzt bis 15. Dezember 2023 kostenlos anmelden und diese einmalige Chance nutzen.

„Österreich kann es sich einfach nicht leisten, das Potenzial digitaler Macherinnen derart unausgeschöpft zu lassen“, sagt Doris Schmidauer. Die Hemmschwelle zu MINT-Fächern und digitalen Berufen ist für viele Frauen und Mädchen nach wie vor hoch: Laut dem Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen sind beispielsweise nur 17 Prozent der 8 Millionen IKT-Fachkräfte in der EU weiblich. Um das zu ändern, setzt SHE goes DIGITAL auch 2023 zahlreiche Angebote für Mädchen und Frauen. Von Workshop-Formaten und Job Shadowing über Vorträge und Bootcamps mit Coding Sessions bis hin zu Mentoring-Programmen bietet SHE goes DIGITAL vielfältige Möglichkeiten, die digitale Arbeitswelt niederschwellig kennenzulernen und praktisch zu erproben. Das ist SGD 2023/2024.

SHE goes DIGITAL ist ein Projekt von Doris Schmidauer, Marlies Lenglachner und Ingrid Heschl (Microsoft Österreich) im Rahmen der Initiative Digitalisierung Chancengerechtigkeit (IDC). Das Projekt wird in Kooperation mit Microsoft Österreich, dem Bildungspartner ETC – Enterprise Training Center GmbH, unter der Leitung von Julia Katovsky umgesetzt. Zu den teilnehmenden Unternehmen gehören unter anderem IKEA, A1, Coca-Cola, PwC, das Kunsthistorische Museum Wien, der Flughafen Wien, Start-ups wie Independo und MATR oder der IT-Dienstleister Tietoevry Austria. 130 Teilnehmerinnen unterschiedlichsten Alters und beruflicher Hintergründe nutzten bereits 2022 die Chance, in 22 Unternehmen direkt in digitale Jobs hineinzuschnuppern. „Heuer konnten wir doppelt so viele Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen begeistert werden“, sagt Doris Schmidauer. “Durch dieses Engagement der Unternehmen können auch in der neuen Runde viele Teilnehmerinnen einen praktischen Einblick in die Welt der Digitalisierung bekommen. Das freut uns wirklich sehr.“

Geschlechtergerechtigkeit beginnt in der Volksschule

Um den Gender Gap zu schließen, braucht es ein gesellschaftliches Umdenken und mehr Förderung für Mädchen und Frauen in MINT-Fächern und digitalen Berufen. „Der Weg zur Geschlechtergerechtigkeit beginnt bereits in der Volksschule“, sagt Doris Schmidauer. Rebecca Linhart, Projektteilnehmerin aus 2022 und HTL-Schülerin, berichtete etwa, wie bereits in der Schule Stereotype ersichtlich werden, indem zum Beispiel für Mädchen der Eintritt in eine Höhere Technische Lehranstalt weniger gefördert wird als für Buben. Sie wünscht sich mehr Aufklärung in den Schulen und Möglichkeiten für Mädchen, frühzeitig Einblicke in Unternehmen zu bekommen.

Vom Pilotprojekt zum IT-Sprungbrett

„Wir haben das Projekt als Pilot gestartet und es hat uns bestätigt, dass wir mit SHE goes DIGITAL genau richtigliegen. Gemeinsam mit den Unternehmen ist es uns gelungen, Frauen aller Altersgruppen einen unkomplizierten Einstieg in digitale Berufe zu ermöglichen. Damit tragen wir dazu bei, digitale Berufe für Mädchen und Frauen attraktiver zu machen und deren Vielfalt sowie neue Karrieremöglichkeiten für die Zukunft verstärkt aufzuzeigen“, so Ingrid Heschl. Die teilnehmenden Unternehmen und Institutionen (siehe Liste unten) bringen ihre vielen spannenden und innovativen Ideen in das Programm ein, um digitale Berufe für Mädchen und Frauen niederschwellig aufzuzeigen.

Mehr als nur schöne Worte

„Damit wollen wir dazu beitragen, dass digitale Berufe für Mädchen und Frauen attraktiver gemacht werden und deren Vielfältigkeit sowie neue Berufsmöglichkeiten für die Zukunft vermehrt aufgezeigt werden“, sagt Heschl. „Eine der Intentionen dieses Projektes ist es, Frauen die Chance zu bieten, ihre imaginären Hürden vor digitaler Arbeit durch diese praktischen Erlebnisse zu überwinden. Durch ihre neuen Erfahrungen in diesem Projekt können sie ihre Vorurteile abbauen und dadurch ihre Freude an digitaler Arbeit entdecken“, sagt Marlies Lenglachner.

Liste der teilnehmenden Unternehmen und Institutionen:

A1 Telekom Austria , ABZ*Austria, Austrian Institute of Technology (AIT), AMS, Apprentigo, ASFINAG, Avanade, Axians, BRZ, CityRiddler GmbH, Coca-Cola HBC Austria GmbH, Communardo, Crayon, DaVinciLab, Digital City, ETC – Enterprise Training Center, Flughafen Wien AG, Fortinet, Genetec, Hafen Wien, Hempstatic GmbH, HERTHA FIRNBERG SCHULEN, IKEA, Independo, Kunsthistorisches Museum Wien, LEA - Let's empower Austria, lp-digital, MATR, Mathausen KZ-Gedenkstätte, Mondi Group, Microsoft,  MP2 IT-Solutions, Nagarro SE, ÖBB, Österreichische Präsidentschaftskanzlei, pcode - passion for people, PWC, RHI Magnesita, SBA Research, Tietoevry, Universitätsbibliothek der TU Wien, Wiener Stadtwerke Gruppe, WOMENinICT

Netzwerk Laura Bassi 4.0 „Digital Fairness“ – Exklusion überwinden & Potenziale der Digitalisierung nutzbar machen

© Netzwerk Laura Bassi 4.0

Event

25. Jänner 2024, 09:30 – 16:00
Impact Hub, Lindengasse 56, 1070 Wien / Onlineübertragung

Netzwerk Laura Bassi 4.0 „Digital Fairness“

Vorläufigen Abschlussveranstaltung des Laura Bassi – Netzwerks zu Digitalisierung und Chancengerechtigkeit, am 25. Jänner 2024 im Impact Hub Vienna, 1070 Wien.

Die Fachtagung und vorläufige Abschlussveranstaltung des Netzwerks befasst sich u. a. mit folgenden Fragen: Wie können wir Schwellen überwinden und Daten bzw. Digitalisierung zum Wohle aller einsetzen? Wie gelingt faire Digitalisierung in der Praxis? Welche Herausforderungen kommen durch Künstliche Intelligenz auf uns zu? Was konnte das Netzwerk bisher zu diesen Fragestellungen beitragen? Hier geht es zur Anmeldung.

Bei der Abschlussveranstaltung erwartet Sie:

  • Inspiration!
    • Beispielsweise durch die Keynotevon Sabine Seymour (MOONDIAL). Die Gründerin von MOONDIAL ist Data Economist und Expertin für Technologie, Daten und deren ökonomische, ökologische und soziale Relevanz. Seit Mitte der 1990er Jahre gehört die mehrfach ausgezeichnete Entrepreneurin, Professorin und Investorin zu den Spitzenreiter*innen der Techszene in Europa und den USA. Das MAK hat ihr 2014 eine Ausstellung über ihr Lebenswerk gewidmet. Als Keynote Sprecherin, u.a. am deutschen Zukunftsinstitut, bringt sie faszinierende Einblicke in die Wirtschaft und die Gesellschaft, basierend auf Analysen und Erkenntnissen aus der Trend- und Zukunftsforschung.
    • Oder das Impulsstatement von Gertraud Leimüller (winnovation consulting gmbh) zum Thema „Faire KI & wie sie funktioniert". Die Harvard University Absolventin ist Gründerin und Geschäftsführerin einer der ersten Open Innovation-Managementberatungen in Europa. Sie ist als Evaluatorin in nationalen und europäischen Innovationsprogrammen tätig und gibt zudem ihr Wissen als Universitätsdozentin, Buchautorin und Kolumnistin für eine Tageszeitung weiter.
  • Eine Podiumsdiskussionmit Martina Mara (Robopsychology Lab der JKU Linz) und viele weitere Inputs.
  • Ein Einblick in die Ergebnisse und Learningsder letzten Jahre.
  • Die Präsentation aktueller Studienergebnisse.
  • Spannende Innovator*innen, engagierte Praktiker*innen, findige Lösungssuchende.

open_in_new Anmeldung

Pressekonferenz zum neuen Projekt SHE goes DIGITAL 2022

Event

7. Juli 2022
Kuppelsaal der TU Wien

Pressekonferenz zum neuen Projekt SHE goes DIGITAL 2022

Im Rahmen der Initiative Digitalisierung Chancengerecht (IDC) fand am 7. Juli 2022 die Pressekonferenz zum neuen Projekt SHE goes DIGITAL 2022 im Kuppelsaal der TU Wien statt:

Die Initiative Digitalisierung Chancengerecht startet gemeinsam mit Microsoft Österreich das Projekt SHE goes DIGITAL 2022. Hier tauchen Mädchen und Frauen in unterschiedlichste, interessante Unternehmenswelten ein und erhalten einen praxisnahen Einblick in das umfangreiche Themengebiet der Digitalisierung – ab sofort können sie sich für Workshops und viele andere Formate bei spannenden Unternehmen und Institutionen bewerben, um sich mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen und sich im digitalen Arbeitsfeld zu erproben. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31.07.2022.  

Obwohl digitale Gadgets, Algorithmen und das Internet unser Leben so sehr bestimmen wie niemals zuvor, sind Frauen in der Entwicklung dieser Technologien selbst im Jahr 2022 noch stark unterrepräsentiert und gleichzeitig ist der IT-Markt auf der Suche nach neuen Arbeitskräften. Laut OECD wird nur jedes 14. Technik-Patent von einer Frau angemeldet. Im wissenschaftlichen Bereich Machine Learning sind nur rund 12 Prozent des Forschungspersonals weiblich. An Österreichs Universitäten liegt der Anteil an Informatik-Absolventinnen nur bei rund 15 Prozent – und damit unter dem EU-Schnitt. „Österreich kann es sich nicht leisten, das Potenzial digitaler Macherinnen dermaßen unausgeschöpft zu lassen. Denn damit einher geht ein systematischer Nachteil für Frauen, aber auch ein Problem für uns alle“, sagt Doris Schmidauer, Mitgründerin der IDC. 

Lieber etwas Technisches studieren 

In der Schule wird Mädchen nach wie vor häufig nahegelegt, lieber nichts Technisches zu studieren, wie eine Umfrage aus Oberösterreich zeigt. „Diese häufig geschlechtsspezifische Förderung von Kindern und Jugendlichen ist ein wesentlicher Grund, warum jugendliche Mädchen ihre Computer- und IT-Kenntnisse deutlich stärker unterschätzen als gleichaltrige Buben“, erklärt Schmidauer. Und wenn Mädchen geringere Kompetenzen in wichtigen digitalen Kulturtechniken ausbilden, sind auch ihre Gestaltungs- und Teilhabechancen in Alltag, Beruf und Gesellschaft geringer. 

Das ist SHE goes DIGITAL 2022

Mit dem Projekt SHE goes DIGITAL 2022 lädt die Initiative Digitalisierung Chanchengerecht (IDC) in Zusammenarbeit mit Microsoft Austria und deren Kooperationspartner, die Bildungsplattform ETC, dazu ein, die vielfältigen Berufschancen der Digitalisierung zu entdecken und praktisch zu erproben.

„Ein Ziel des Projektes ist, dass Unternehmen und Organisationen außerhalb ihrer eigenen Silos an einer chancengerechten Digitalisierung die wichtigen gesellschaftlichen Themen der Zukunft aufgreifen, Mitverantwortung dafür übernehmen und gemeinsame gesellschaftsrelevante Lösungen finden“, betont Marlies Lenglachner, Mitgründerin der IDC. 

Die sich beteiligenden Unternehmen und Institutionen (siehe Liste unten) bringen ihre zahlreichen, spannenden und innovativen Ideen in das Programm ein, wie man für Mädchen und Frauen digitale Berufe interessanter machen kann und schaffen durch dieses Angebot gleichzeitig mehr Sichtbarkeit für potenzielle Berufschancen für Mädchen und Frauen in ihren Unternehmen. Die Angebote reichen von Workshop- Formaten und Job-Shadowing über Vorträge und Bootcamps mit Coding-Sessions sowie Mentoring- Programmen.

„Damit wollen wir dazu beitragen, dass digitale Berufe für Mädchen und Frauen attraktiver gemacht werden und deren Vielfältigkeit sowie neue Berufsmöglichkeiten für die Zukunft vermehrt aufgezeigt werden“, sagt Ingrid Heschl, HR-Lead von Microsoft. „Eine der Intentionen dieses Projektes ist es, Frauen die Chance zu bieten, ihre imaginären Hürden vor digitaler Arbeit durch diese praktische Erfahrung zu überwinden. Durch ihre neuen Erfahrungen in diesem Projekt können sie ihre Vorurteile abbauen und dadurch ihre Freude an digitaler Arbeit entdecken“, ergänzt Marlies Lenglachner

Die Projektidee entstand aus einem Gespräch zwischen Doris Schmidauer, Marlies Lenglachner und der ehemaligen Geschäftsführerin von Microsoft Österreich Dorothee Ritz. Die Kooperation mit Microsoft fand, nach dem Wechsel von Ritz nach Deutschland, durch den neuen Geschäftsführer, Herrn Hermann Erlach und mit Ingrid Heschl, HR-Lead von Microsoft, eine Fortsetzung.

Liste der teilnehmenden Unternehmen und Institutionen

A1 Telekom Austria, ASFINAG, Bright Brains e.U., CityRiddler, Coca-Cola HBC Austria, Hafen Wien, Hempstatic, Kunsthistorisches Museum Wien, Lindlpower Personalmanagement, Mauthausen KZ-Gedenkstätte, Microsoft Österreich, MP2 ITSolutions, Nagarro, ÖBB-Holding, ORF, pcode – passion for people, Sleepify, Taxtactic Women in IT, Verein fit4internet, Wien Energie, Wiener Linien, WOMENinICT

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4. Laura Bassi 4.0 Netzwerkforum „Digitalisierung und Chancengerechtigkeit“

© Netzwerk Laura Bassi 4.0

Event

23. Juni 2022, 10:00 – 18:30 Uhr
KOREAKULTURHAUS
Arbeiterstrandbadstraße 122, 1220 Wien

4. Laura Bassi 4.0 Netzwerkforum „Digitalisierung und Chancengerechtigkeit“

Das Laura Bassi 4.0 Netzwerk „Digitalisierung und Chancengerechtigkeit“ setzt sich seit 2020 für die chancengerechte Gestaltung der Digitalisierung ein. Welche Lösungsansätze für eine chancengerechte Digitalisierung haben die Laura Bassi 4.0 Projekte und die Arbeitsgruppen bisher erarbeitet? Was konnte das Netzwerk dazu beitragen? Im Rahmen dieser ersten Präsenzveranstaltung des Netzwerks holen wir Praktiker:innen vor den Vorhang und zeigen Good Practices auf.

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Video der Podiumsdiskussion

Ars Electronica Center,
Linz, 8. September 2021

Siri, such "Programmiererin": Was tun gegen den Digital Gender Divide in Österreich?

"Im Rahmen der Eröffnung der Ars Electronica 2021 wurde das Anliegen der IDC bei einer Podiumsdiskussion eingehend behandelt. Was tun gegen den Digital Gender Divide in Österreich? - über diese Frage diskutierten Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter Ars Electronica, Christiane Spiel, Professorin für Bildungspsychologie, Universität Wien, Carina Zehetmaier, Ambassador Women in AI Austria und Mariana Karepova, Präsidentin Österreichisches Patentamt. In ihrer Keynote als Einleitung zur Diskussionsrunde führte Autorin und Digital-Expertin Ingrid Brodnig aus, dass am Beginn der IT-Entwicklung in den 50er- und 60er-Jahren sehr wohl Frauen Entwicklungsarbeiten übernommen hatten, vor allem in der Codierung. Diese Arbeit erfordere sehr viel Aufmerksamkeit für das Detail. Erst als die Wichtigkeit der IT erkannt wurde, gab es immer stärkeren Männeranteil in der Entwicklung und der Frauenanteil wurde immer geringer. In der Podiumsdiskussion wies Christiane Spiel auf die Diskrepanzen in der Sozialisierung hin – Burschen bekämen zweimal häufiger einen Computer als Mädchen, oder der gemeinsame Computer stehe immer im Bubenzimmer. Mariana Karepova vom Patentamt bestätigte, dass die meisten Patente von Männern angemeldet werden und Frauen hier noch immer weniger daran denken, dass ihre Innovation «so wertvoll» wäre."

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SAVE THE DATE

Ars Electronica Center,
Linz, 8. September 2021

Siri, such "Programmiererin": Was tun gegen den Digital Gender Divide in Österreich?

Podiumsdiskussion im Rahmen der Ars Electronica 2021

Wir müssen etwas tun. Immer noch. Oder vielleicht mehr denn je. Denn obwohl digitale Gadgets, Algorithmen und das Internet unser Leben so sehr bestimmen wie niemals zuvor, sind Frauen in der Entwicklung dieser Technologien selbst im Jahr 2021 noch stark unterrepräsentiert. Laut OECD wird nur jedes 14. Technik-Patent von einer Frau angemeldet. An Österreichs Universitäten dümpelt der Anteil weiblicher Informatik-Absolventinnen bei rund 15 Prozent - und damit unter dem EU-Schnitt - dahin. Mädchen in der Schule wird nach wie vor häufig nahegelegt, lieber nichts Technisches zu studieren, das zeigt eine Umfrage aus Oberösterreich. Doch wenn Mädchen geringere Kompetenzen in wichtigen digitalen Kulturtechniken ausbilden, sind auch ihre Gestaltungs- und Teilhabechancen in Alltag, Beruf und Gesellschaft geringer. Damit einher geht nicht nur ein systematischer Nachteil für Frauen, sondern ein Problem für das ganze Land: Können wir es uns leisten, das Potenzial digitaler Macherinnen dermaßen unausgeschöpft zu lassen?

Im Rahmen der Ars Electronica 2021 lädt die von Doris Schmidauer gestartete "Initiative Digitalisierung Chancengerecht" (IDC) hochrangige Expert*innen aus Bildung, Technologie, Wirtschaft, Kultur und Medien zur Diskussion. Nach einer Keynote von Ingrid Brodnig widmen wir uns folgenden Fragen: Wo liegen die Ursachen des Digital Gender Divide? Wie können Mädchen gestärkt werden, um zu selbstbewussten Gestalterinnen der digitalen Transformation zu werden? Welche Maßnahmen müssen konkret in Österreich gesetzt werden, um digitale Chancengerechtigkeit für Frauen herzustellen?

Mit dieser Diskussion setzt die IDC den Auftakt für eine Reihe herbstlicher Round Tables, die aufbauend auf den UNESCO-Empfehlungen zur Schließung des Digital Gender Divide Empfehlungen für Österreich erarbeiten werden.

Wenn Sie diese Veranstaltung nicht verpassen und online live dabei sein möchten, schicken Sie uns bitte eine Mail mit Ihren Kontaktdaten an veranstaltungen@hofburg.at. Wir melden uns schon bald bei Ihnen mit einer offiziellen Einladung inkl. Teilnahmelink.

Wir freuen uns über Ihre Online-Teilnahme!

Kontakt aufnehmen

Die Initiatorinnen beim Kickoff-Event in der Hofburg im Juni 2021. Foto (c) Peter Lechner/HBF

© Peter Lechner/HBF

Event

Hofburg,
11. Juni 2021

Präsentation der Initiative

Am 11.6.2021 hat die IDC mit einem öffentlichen Aufruf aus der Hofburg ihren Impuls in die Gesellschaft getragen. Wir sagen DANKE für Ihre/Deine Teilnahme und die wertvollen Beiträge! Wir planen nun unsere weiteren Aktivitäten und freuen uns auf ein Wiedersehen bei der Ars Electronica 2021!

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